
Das Vulkanland macht Ruhe zum Kapital der Zukunft
22. April 2025
Im Steirischen Vulkanland will man die lebenswerteste Region Europas werden – so ist es im Leitbild klar verankert. Dabei soll Ruhe zum Zukunftspotenzial und zu einem Qualitätsmerkmal der Region und des Tourismus werden. In einer immer lauteren Welt setzt man hier ganz bewusst auf Ruhe als Ressource – für Gesundheit, Lebensqualität und sanfte Regionalentwicklung.
Ein Maßnahmenprogramm für mehr Lebensqualität
Lärm vermeiden, eindämmen und vermindern – das sind die Grundpfeiler eines langfristig angelegten Maßnahmenprogramms, das derzeit im Vulkanland entsteht. Ausgangspunkt ist die bereits vor Jahren entwickelte Ruhe-Charta. Die Idee: Ruhe als persönliche Kraftquelle und als regionales Kapital sichtbar und erlebbar zu machen.
Vulkanland-Obmann Josef Ober betont: „Es geht nicht um Panikmache, sondern um Bewusstseinsbildung. Viele gesundheitliche Beeinträchtigungen entstehen, weil wir nicht zur Ruhe kommen. Dagegen können wir etwas tun – individuell und gemeinsam.“
Von der Idee zur Umsetzung: Ein langer, sanfter Prozess
Zuerst wird ein Leitbild erarbeitet. Darauf basierend wird ein Maßnahmenprogramm (Vorträge, Seminare, Bewusstseinsbildung) auf persönlicher, Gemeinde- und Verwaltungsebene erarbeitet. Beides soll dann auf Regional- und Gemeindeebene beschlossen werden. Das sei eine Qualitätssteigerung, die ohne großen und gravierenden finanziellen Aufwand zu schaffen sei, so Ober. Aber dennoch ist es eine große Herausforderung. Anna Knaus-Maurer, Projektleiterin, bringt es auf den Punkt: „Es ist leicht, Lärm zu machen – aber Ruhe zu schaffen, ist eine große Herausforderung.“
Dabei geht es nicht nur um große Projekte. Auch kleine, individuelle Schritte zählen: etwa das Tragen von Gehörschutz bei lauten Arbeiten oder bewusste Auszeiten vom digitalen Lärm. Denn viele Menschen seien sich gar nicht bewusst, welchen Lärm sie selbst erzeugen oder täglich konsumieren.
Mehr Ruhe – mehr Qualität für Einheimische und Gäste
Für Franz Fartek, stellvertretender Regionsvorsitzender, ist klar: „Ruhe ist ein echtes Qualitätsmerkmal – sowohl für uns Einheimische als auch für unsere Gäste.“
Tourismus im Vulkanland soll in Zukunft nicht nur für Genuss und Natur stehen, sondern auch für Achtsamkeit, Besonnenheit und Stille. Einige Gemeinden haben bereits Regelungen eingeführt, die z. B. den Einsatz stark lärmender Geräte zeitlich einschränken. Doch der Fokus liegt auf Freiwilligkeit und einem gemeinsamen Lernprozess, nicht auf Verboten.
Einladung zum Mitgestalten
Das Vulkanland lädt alle Menschen, Betriebe und Gemeinden der Region ein, diesen Weg mitzugehen. Kontakte zu Expert:innen wurden geknüpft, Anregungen sind willkommen – denn Ruhe betrifft uns alle.
Die Vision ist klar: In zehn Jahren soll das Vulkanland eine Region sein, in der Ruhe nicht nur spürbar, sondern auch wertgeschätzt und geschützt wird. Ein Ort, an dem man zur Ruhe kommt – und dadurch neue Lebenskraft findet.
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