Jungbaumpflege
Zitat von Maximilian Glanz am 23. März 2021, 15:05 UhrNeben dem Schnitt, welcher bei Jungbäumen wenn möglich im Jänner oder Februar, jedenfalls aber bevor die Knospen zu treiben beginnen (jetzt also noch ganz schnell) durchgeführt werden sollte, sind folgende weitere Pflegemaßnahmen für ein gutes Gedeihen förderlich:
- In den ersten Jahren Blüten abstreifen. Wenn der Baum schon zu früh Früchte bildet, bleibt er im Wachstum zurück und kann kein lange Jahre tragfähiges Gerüst aufbauen. In den ersten Jahren seines Lebens muss der Baum seine ganze Energie in das Holzwachstum investieren können.
- Baumscheibe freihalten! (Forumsartikel Was ist eine Baumscheibe? - https://www.vulkanland.at/lebensraum/hausmanufaktur/vulkanlandgartln/topic/was-ist-eine-baumscheibe/) Das ist beinahe die wichtigste, jedoch auch die am häufigsten vernachlässigte Arbeit in den ersten Jahren. Erst wenn auch ohne diese Maßnahme die jährlichen Zuwächse mehr als 50 cm betragen, kann diese zurückgefahren werden. Achtung, mit der Haue nicht zu tief arbeiten, da man sonst flache Wurzeln schädigt. Die Baumscheibe kann außerdem mit einer Mulchschicht bedeckt werden (Achtung: nur geringe Auflage, da sonst Wühlmäuse angezogen werden).
- Gießen, v. a. während ausgeprägten Trockenperioden im Sommer
- Wo notwendig sachte düngen (am besten mit gut abgelegenen Mist), sowie auf die richtige Mineralstoffversorgung achten. Düngen am besten im Frühjahr! Wenn im Herbst, dann nicht mehr zu spät (im unbelaubten Zustand können keine Nährstoffe mehr aufgenommen werden) und keinesfalls stickstoffbetont!
- Für den notwendigen Schutz und die Standsicherheit sorgen. Neben dem Wühlmausschutz ist auch ein ausreichend dimensionierter Verbiss- bzw. Fegeschutz unerläslich. Dieser wird am besten mit einem starken Pflock kombiniert, an dem auch der Jungbaum (z.B. mit einem Kokosstrick) angebunden wird. Dieser Pflock muss so stark und dauerhaft sein, dass er den Jungbaum die ersten zehn Jahre seines Lebens stützen kann, ohne vorher selbst morsch zu werden.
Alle maßgeblichen Eigenschaften eines Obstbaumes werden bereits durch die Jungbaumpflege festgelegt und können später gar nicht oder nur mehr mit großem Aufwand "repariert" werden.
Neben dem Schnitt, welcher bei Jungbäumen wenn möglich im Jänner oder Februar, jedenfalls aber bevor die Knospen zu treiben beginnen (jetzt also noch ganz schnell) durchgeführt werden sollte, sind folgende weitere Pflegemaßnahmen für ein gutes Gedeihen förderlich:
- In den ersten Jahren Blüten abstreifen. Wenn der Baum schon zu früh Früchte bildet, bleibt er im Wachstum zurück und kann kein lange Jahre tragfähiges Gerüst aufbauen. In den ersten Jahren seines Lebens muss der Baum seine ganze Energie in das Holzwachstum investieren können.
- Baumscheibe freihalten! (Forumsartikel Was ist eine Baumscheibe? - https://www.vulkanland.at/lebensraum/hausmanufaktur/vulkanlandgartln/topic/was-ist-eine-baumscheibe/) Das ist beinahe die wichtigste, jedoch auch die am häufigsten vernachlässigte Arbeit in den ersten Jahren. Erst wenn auch ohne diese Maßnahme die jährlichen Zuwächse mehr als 50 cm betragen, kann diese zurückgefahren werden. Achtung, mit der Haue nicht zu tief arbeiten, da man sonst flache Wurzeln schädigt. Die Baumscheibe kann außerdem mit einer Mulchschicht bedeckt werden (Achtung: nur geringe Auflage, da sonst Wühlmäuse angezogen werden).
- Gießen, v. a. während ausgeprägten Trockenperioden im Sommer
- Wo notwendig sachte düngen (am besten mit gut abgelegenen Mist), sowie auf die richtige Mineralstoffversorgung achten. Düngen am besten im Frühjahr! Wenn im Herbst, dann nicht mehr zu spät (im unbelaubten Zustand können keine Nährstoffe mehr aufgenommen werden) und keinesfalls stickstoffbetont!
- Für den notwendigen Schutz und die Standsicherheit sorgen. Neben dem Wühlmausschutz ist auch ein ausreichend dimensionierter Verbiss- bzw. Fegeschutz unerläslich. Dieser wird am besten mit einem starken Pflock kombiniert, an dem auch der Jungbaum (z.B. mit einem Kokosstrick) angebunden wird. Dieser Pflock muss so stark und dauerhaft sein, dass er den Jungbaum die ersten zehn Jahre seines Lebens stützen kann, ohne vorher selbst morsch zu werden.
Alle maßgeblichen Eigenschaften eines Obstbaumes werden bereits durch die Jungbaumpflege festgelegt und können später gar nicht oder nur mehr mit großem Aufwand "repariert" werden.
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Zitat von Michael Fend am 2. April 2021, 19:05 UhrDanke für die tolle Zusammenfassung! Gilt das für alle Jungbäume - also auch ohne Obst? Und sind Hackschnitzel zum Mulchen geeignet?
Danke für die tolle Zusammenfassung! Gilt das für alle Jungbäume - also auch ohne Obst? Und sind Hackschnitzel zum Mulchen geeignet?
Zitat von Susi Pammer am 5. April 2021, 20:30 UhrLieber Michael,
das Meiste gilt auch für "Zierbäume".
Punkt 1. kann vernachlässigt werden.
Punkt 4. ist vielleicht mißverständlich ausgedrückt und soll bedeuten: im Herbst NICHT stickstoffbetont düngen. Für Hobbygärtner gilt meiner Meinung nach die Regel: ab Mitte Juli NICHT mehr düngen.
Punkt 5. Für kleine bis mittelgroße Zierbäume sollten die Baumstützen 2 - 3 Jahre halten. Sie müssen jährlich neu angebunden werden, dürfen nicht einschneiden und nicht scheuern.
Viel Freude im Garten!
Lieber Michael,
das Meiste gilt auch für "Zierbäume".
Punkt 1. kann vernachlässigt werden.
Punkt 4. ist vielleicht mißverständlich ausgedrückt und soll bedeuten: im Herbst NICHT stickstoffbetont düngen. Für Hobbygärtner gilt meiner Meinung nach die Regel: ab Mitte Juli NICHT mehr düngen.
Punkt 5. Für kleine bis mittelgroße Zierbäume sollten die Baumstützen 2 - 3 Jahre halten. Sie müssen jährlich neu angebunden werden, dürfen nicht einschneiden und nicht scheuern.
Viel Freude im Garten!
Zitat von Maximilian Glanz am 7. April 2021, 11:33 UhrDanke liebe Susi für die Präzisierung! 🙂
Punkt 4 war wirklich semantisch nicht einwandfrei, habs jetzt ausgebessert...
@michael: Hackschnitzel sind nicht prinzipiell schlecht. Allerdings muss man bei Holz als Mulchmaterial generell aufpassen, da es in zu großen Mengen eingesetzt zu einer Übersäuerung führen kann. Daher ist z.B. auch Pferdemist mit Stroheinstreu besser (zumindest bei den in unserer Region häufigeren Böden mit pH<7) als solcher mit Sägespäne.
Danke liebe Susi für die Präzisierung! 🙂
Punkt 4 war wirklich semantisch nicht einwandfrei, habs jetzt ausgebessert...
@michael: Hackschnitzel sind nicht prinzipiell schlecht. Allerdings muss man bei Holz als Mulchmaterial generell aufpassen, da es in zu großen Mengen eingesetzt zu einer Übersäuerung führen kann. Daher ist z.B. auch Pferdemist mit Stroheinstreu besser (zumindest bei den in unserer Region häufigeren Böden mit pH<7) als solcher mit Sägespäne.