Lern- u. Legastheniewerkstatt Karin Schaden
Bewegtes Lernen findet dann statt, wenn alle Sinne des Kindes eingebunden werden. Erinnern Sie sich zurück, als Sie als Kind einen schweren Stein aufgehoben haben? Erst als Sie das Gewicht spürten, konnten Sie sich vorstellen, wie schwer er tatsächlich ist. Erst als Sie auf einen Baum kletterten und herunterschauten, konnten Sie wissen, wie hoch er ist. Sie werden sich an Kindermelodien und Liedertexte ewig erinnern, weil sie schöne, warme Gefühle damit verknüpfen – vielleicht hat Ihnen Ihre Großmutter ein Kinderlied erstmals beigebracht?
„Es gibt unzählige Beispiele, die genau das belegen, was wir mit bewegtem Lernen meinen“, erklärt Karin Schaden, Leiterin der Lern- und Legastheniewerkstatt Karin Schaden. „Wir wollen neues Wissen bei Kindern langfristig verankern. Dies gelingt aber nicht durch stures Auswendiglernen. Neue Worte lassen sich etwa mit dem Körper wahrnehmen, die Satzglieder werden durch Anordnung und Bewegung im Raum trainiert, Rechenaufgaben lassen sich durch das das Einkaufen von Obst am Markt veranschaulichen, Geometrie kann man durch Turnübungen mit dem eigenen Körper empfindbar machen.“
Hirn- und Lernforscher Manfred Spitzer unterstreicht immer wieder, wie wichtig emotionale Prozesse für das Lernen sind: Freude fördert das Lernen, Angst schließt Kreativität aus. Es ist sogar so, dass der Lernstoff mit den beim Lernen empfundenen Gefühlen gemeinsam abgespeichert wird und so auch wieder abrufbar ist. Wenn Kinder Freude am Lernen empfinden, sind sie “aufnahmefähiger” und entwickeln ganz von selbst Neugier am Lernstoff. Kurze Bewegungsspiele erwecken positive Emotionen, durch das Ansprechen aller Sinne wird die Merkfähigkeit gesteigert.
Karin Schaden liegt es in ihrer täglichen Arbeit mit Kindern vor allem daran, Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS) bei Kindern früh zu erkennen. Je später LRS erkannt wird, umso später kann auch die Förderung der Kinder beginnen. Der Leistungsabstand zu den Kindern, die keine Probleme beim Lesen- und Schreibenlernen haben, wird so immer größer.
Wie erkennt man Lese- und Rechtschreibschwäche? Kinder mit LRS lassen Wörter oder Wortteile aus, ersetzen, verdrehen oder fügen Buchstaben oder Zahlen verkehrt ein. Sie lesen deutlich langsamer, beim Vorlesen wird häufig die Zeile im Text verloren. Gerade Kinder mit Lese- oder Rechtschreibschwächen verzweifeln, wenn sie neues Wissen nur durch Vokabeltest, Rechenaufgaben und Diktate vermittelt bekommen. Diese Kinder sind oft sehr kreativ, sie wollen sich mit allen Sinnen ausdrücken. Es gilt deren Vorstellungsvermögen von Raum und Zeit herauszufordern und in ihren Lernprozess einzubinden. Plötzlich werden Aufgaben gelingen und so sind sie motiviert, Neues zu lernen.
Die Lern- und Legastheniewerkstatt von Karin Schaden gibt es in Jagerberg seit dem Jahr 2000. Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren gehen hier täglich ein und aus. Auch Erwachsene haben hier schon mit Erfolg an ihrer Lese- und Rechtschreibschwäche gearbeitet. Karin Schaden lädt ein: „Kommen Sie zu einer Schnupperstunde vorbei. Sie werden schon allein an unseren Lernräumen erkennen, wie wichtig es uns ist, eine freundliche Atmosphäre zu schaffen, die lernanregend wirkt. Erst in diesem Umfeld ist es möglich den Unterricht im richtigen Rhythmus von Konzentration und Entspannung, Ruhe und Bewegung zu gestalten und so auf die geistige und körperliche Aktivität der Kinder aufzubauen. Egal ob es um die Förderung von Kindern mit LRS, das Begleiten von Kindern mit Teilleistungsschwächen geht oder Schularbeitenvorbereitungen anstehen, wir freuen uns auf Ihren Besuch!“