Präsentation: Achtsamer Umgang mit Licht
11. November 2024
Der Mensch braucht für seine Gesundheit Phasen mit ausreichender Dunkelheit. Diese sind für die Bildung des Hormons Melatonin notwendig, das den Tag-Nacht-Rhythmus des menschlichen Organismus steuert. Auch Tiere benötigen die Dunkelheit zur Nahrungssuche oder Fortpflanzung und werden durch intensive Beleuchtung gestört. Sie brauchen für ihre Regenerations- und Ruhephasen Finsternis. Ein Zuviel an Licht führt zu Desorientierung, Blendung und Tod durch Erschöpfung oder Verbrennen an den Lichtquellen. Lichtverschmutzung beeinträchtigt auch Pflanzen und Bäume. Durch unnatürlich viel Lichtangebot wird der natürliche Wachstumszyklus von Pflanzen beeinträchtigt.
Daher gilt: ACHTSAMER UMGANG MIT LICHT für MENSCH, TIER & UMWELT!
Licht ist ein essenzieller Bestandteil unseres Lebens. Gleichzeitig kann übermäßige Beleuchtung und Lichtverschmutzung das empfindliche Gleichgewicht der Natur stören und die Lebensqualität der Menschen beeinträchtigen. Das Steirische Vulkanland widmete sich in dem LEADER-Projekt „Achtsamer Umgang mit Licht“ diesem Thema. Dies bedeutet, die natürliche Dunkelheit zu respektieren und bewusste Entscheidungen zu treffen.
Das Steirische Vulkanland hat gemeinsam mit Dr. Stefan Wallner (Universität Wien, Institut für Astrophysik) ein Licht-Leitbild erarbeitet. Dieses Leitbild stellt Möglichkeiten zur Vermeidung von Lichtverschmutzung sowie den Schutz der Naturnacht in den Fokus. Darin beinhaltet sind konkret Grundprinzipien und Beleuchtungsstrategien, sowie Maßnahmen im Bereich Licht-Management-Planung von Gemeinden inkl. einer Zukunftsplanung. Die ÖNORM O 1052, die den Stand der Technik befolgt, bildet die Grundlage des Leitbilds und diese sollte immer als Standard und Mindestmaß herangezogen werden.
Zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung rund um das Thema „Lichtverschmutzung“ wurden Licht-Factsheets als Infomaterial für die breite Öffentlichkeit veröffentlicht. In drei Versionen werden folgende drei Bereiche „beleuchtet“: Beleuchtung im öffentlichen Raum, Gewerbliche Beleuchtung und Privatbeleuchtung mit Informationen zum „Achtsamen Umgang mit Licht“ als wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer noch nachhaltigeren und zukunftsfähigen Gestaltung des Steirischen Vulkanlands.
Des Weiteren fand im November 2023 im Zentrum Feldbach ein Licht-Symposium, eine Infoveranstaltung, die den achtsamen Umgang mit Licht aus unterschiedlichen Blickpunkten thematisierte, statt.
Im Zuge des Ferien(s)pass-Programmes wurden für Groß & Klein Veranstaltungen, die den achtsamen Umgang mit Licht thematisierten, umgesetzt. Dazu fanden in 10 Gemeinden sogenannte Leuchtabende statt und in 11 Gemeinden gab es die Möglichkeit, den Sternenhimmel in einem mobilen Planetarium zu bestaunen.
Indem wir achtsam mit Licht umgehen, schaffen wir eine Atmosphäre, die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt und unsere Region noch lebenswerter macht.
„Achtsamer Umgang mit Licht“ hat große Auswirkungen und führt zu einem Qualitätsgewinn für die gesamte Region und die Menschen, die hier leben. Wir brauchen uns dafür nicht anzustrengen, wir haben schon eine gute Basis. Bereits mehr als 80% der kommunalen Beleuchtung in den Vulkanland-Gemeinden wurden bereits auf LED-Beleuchtung umgestellt – es geht nun noch darum, in den nächsten Jahren die weiteren Schritte zu tun und auf Lichtlenkung, -intensität und -dauer, Rücksicht zu nehmen.
Der „Stille Advent“, wie er im Steirischen Vulkanland seit 2004 zelebriert wird, reduziert unnützen Adventrummel und schafft Raum für die Stille und bewahrt das Wesentliche – denselben Ansatz verfolgen die Maßnahmen aus dem LEADER-Projekt „Achtsamer Umgang mit Licht“ und wirken vielfältig (Energie-, Geldeinsparung, Mensch|Gesundheit, Tiere & Pflanzen|Umwelt, Ästhetik, Wahrnehmung…).
Ziel ist es, durch diese Qualitätsoffensive des Steirischen Vulkanlandes die Region schrittweise nachhaltig zu gestalten und die Ressourcen der Zukunft zu sichern.
Online unter: www.vulkanland.at/achtsamer-umgang-mit-licht sind auch alle Details digital zusammengefasst.