St. Anna Kirchlein/Kalvarienberg

Der Grundstein für die St. Anna Kirche auf dem Kalvarienberg wurde von Dr. Jakob Abbasi, Stadtpfarrer in Graz, am 20. Juni 1640 gelegt. Ungesichert sind die Vermutungen, daß die Kirche an Stelle einer alten Fluchtburg, es soll eine mittelalterliche Turmburg gewesen sein, errichtet worden sei. Diese Fluchtburg soll wiederum auf einem vorgeschichtlichen Siedlungsplatz gestanden sein.

Sicher ist, daß bereits vor 1640 ein Kirchlein auf dem Kalvarienberg stand, wie ein Schreiben vom 6. Mai 1640 beweist:
“Das wir in schuldiger Dankbarkeit gegen Gott und zur Ehre der heiligen Großmutter St. Anna, ein Uralt ruiniertes Gotteshaus, außer unsers Marktes, auf einem Berg gelegen, so zu Zeiten unter genannten St. Anna patrozinium und Ehre erbaut worden, widerumben aus sonderlichen Andacht, auf güdigen Consens Vnd Bewilligung, Ihre Fürstliche Gnaden Herrn Johann Marx Bischof zu Seckau von grundt Zuerhebn, und von neuem aufzubauen entschlossen.”

Diese Kirche wurde 1605 beim Heiduckeneinfall zerstört. Im 18. Jahrhundert ist immer wieder von einer Einsiedelei auf dem Kalvarienberg die Rede. Als 1778 das Mesnerhaus gebaut werden sollte, wurde verlangt, daß “auf ewigen Weltzeiten” dort kein Wein ausgeschenkt und vom Mesner keine Kuh gehalten werden darf.

1832 wurde rund um die kleine Kirche der Kalvarienberg angelegt. Die Stationen waren am 4. Mai 1833 fertiggestellt. Die Kosten für die Stationen übernahmen die Gemeinden Gniebing und Paurach, Ober? und Unterweißenbach, Oedt, Ober? und Untergiem und Reiting, Mühldorf und Petersdorf, Leitersdorf und Raabau.

Am 26. Mal 1879 schlug ein Blitz in die Annakapelle ein, wonach der ganze Kalvarienberg renoviert wurde. Die Einweihung am 8. September 1879 erfolgte durch Pfarrer Kovacic in Anwesenheit von 2000 Gläubigen.

1945 kam es zu einigen Zerstörungen am Kalvarienberg, wonach Kreuzwegbilder auf Blechtafeln vom Maler Alois Riegler gemalt wurden.