Blütensträucher richtig schneiden
Üppig blühende Blütensträucher sind eine Zierde, pflegeleicht und unkompliziert. Auch der Schnitt ist einfach, sobald man weiß, worauf es ankommt. Hier erklären wir Ihnen wie es geht.
Der Schnittbedarf ist von Strauch zu Strauch ganz unterschiedlich. Einige machen es uns ganz leicht und brauchen kaum je geschnitten werden. Dazu gehören unter anderem Zaubernuss, Blumenhartriegel, Magnolien, Felsenbirnen, Rhododendren, Azaleen, Etagenschneeball und auch die meisten Nadelgehölze. Sie treiben aus wenigen Bodentrieben aus und bilden ein Astgerüst das jahrelang bestehen bleibt und kaum Vergreisungserscheinungen zeigt. Ihre Wuchsform ist von Natur aus schön, nur selten ist es notwendig einzugreifen. Entfernen Sie bei Bedarf zu eng stehende und sich überkreuzende Zweige. Wenn es einzelne „Ausreisser“ bei einem sonst harmonischen Äußeren gibt, dann wird auch dort eingekürzt. Abgestorbene Äste oder Astpartien können jederzeit entfernt werden.
Planen Sie für diese imposanten Sträucher immer genug Platz ein, denn Korrekturen von Höhe und Breite sind nicht sinnvoll und verstümmeln die Pflanzen.
Zaubernuss (Bild 01):
Sie haben mehrere Möglichkeiten diesen Trieb einzukürzen (Variante 1 oder 2), wichtig ist, bis zu einer Verzweigung zurückzuschneiden und keine Stummeln stehen zu lassen. Die Richtung seines Wuchses bestimmen Sie selber, denn er wird an der verbleibenden Spitze am stärksten weiterwachsen, siehe Skizze 1 Schnitt Frühjahrsblüher.
Erhaltungsschnitt bei Frühjahrsblühern
Bei dieser Schnitttechnik werden die jeweils ältesten Äste knapp über dem Boden abgeschnitten um für neue, junge Triebe Platz zu machen. Bei vielen unserer beliebtesten Blütensträucher vergreisen die Äste nach einigen Jahren und die Blühfreudigkeit geht verloren. Man erkennt sie leicht an der dunkelgrauen Rinde und den stark verästelten Zweigen. Am schönsten blühen ein – bis dreijährige Blütentriebe. Wenn Sie jährlich einmal an Ihre Blütensträucher gehen, können Sie mit dieser Methode die Ziersträucher fast unsichtbar in einem perfekten Zustand halten. Entfernen Sie nie mehr als maximal ein Drittel der Äste auf einmal. Wundern Sie sich nicht über die neuen, langen Triebe die danach wachsen werden – natürlich wollen auch diese ans Licht. Es gibt keine „Wassertriebe“ bei Blütensträuchern, alle werden im nächsten Jahr blühen! Sich überkreuzende und kaputte Äste werden bei dieser Gelegenheit auch geschnitten. In der oberen Strauchregion passiert nur wenig, wenn nötig, werden zu lang geratene Triebe bei einer Verzweigung eingekürzt.
Der richtige Schnitttermin: Unmittelbar nach der Blüte ist immer richtig, so bleibt die Blütenpracht gänzlich erhalten. Im Herbst ist es zu spät! Einzelne Triebe können auch im zeitigen Frühjahr herausgenommen werden.
Skizze 1 Schnitt Frühjahrsblüher:
Schneiden Sie jährlich die jeweils ältesten Äste am Boden ab um Platz für junge, blühwillige Triebe zu machen.
Zu dieser Schnittgruppe gehören viele unserer beliebten Frühjahrs- und Frühsommerblüher: Zierquitte, Hartriegel, Haselnuss, Perückenstrauch, Ginster, Maiblumenstrauch (Deutzie), Forsythie, Ranunkelstrauch, Kolkwitzie, Frühlingsgeißblatt, Heckenkirsche, Bauernjasmin, Blasenspiere (Physocarpus), Blutjohannisbeere, Brautspiere, Prachtspiere, Schneeball, Weigelie, siehe Bilder 02-07.
Was leider nicht möglich ist
Höhenkorrekturen durch Einkürzen der Triebe mit der Heckenschere bringen nur einen unnatürlichen „Pinselwuchs“ hervor. Der Strauch wächst trotzdem jedes Jahr auf seine genetisch vorbestimmte Höhe. Ist Ihnen das zu hoch, ersetzten Sie ihn durch einen anderen Strauch oder eine Zwergform derselben Gattung.
Durch jährliche Höhenkorrektur entsteht ein unnatürlicher Strauch der sich von unten auch nicht mehr verjüngt, siehe Bild 08.
Starker Rückschnitt bei Sommerblühern
Sträucher, die im Sommer blühen, haben ihre Blüten an den Spitzen der Triebe, die in diesem Jahr gewachsen sind. Sie lassen sich ohne Probleme jährlich im zeitigen Frühjahr (März, April) stark zurückschneiden. Danach werden sie wieder austreiben, wachsen und im gleichen Jahr im Sommer blühen. Ein typisches Beispiel dafür ist der Sommerflieder. Kürzen Sie im März alle vorjährigen Zweige auf fingerlange Stücke ein. Stehen bleibt ein Grundgerüst aus alten Stämmen welches durchaus auch einmal höher und einmal kürzer sein kann. Probieren Sie es ruhig aus, da können Sie nichts falsch machen!
Der richtige Schnitttermin: März, April
Skizze 2 Schnitt Sommerblüher:
Die langen Triebe schneidet man jedes Jahr im zeitigen Frühjahr auf kurze Stummeln zurück. Übrig bleibt ein Gerüst aus alten Stämmen.
So wie der Sommerflieder werden auch Herbstjasmin, Rispenhortensie, Hibiskus und Bartblume geschnitten. Knapp über dem Boden schneiden Sie Säckelblume, Schneeballhortensie, Johannisstrauch, Buschklee, Japanischer Spierstrauch, Blauraute. Der Fünffingerstrauch braucht nur alle 3 Jahre so scharf zurückgeschnitten werden, die Besenheide wird – wie auch der Lavendel – nicht ins alte Holz geschnitten, siehe Bilder 09 – 12.
Alle lieben Lavendel
Lavendel wird nach der Hauptblüte im Sommer geschnitten. Damit er kompakt bleibt und nicht auseinanderfällt nehmen Sie nicht nur die Blüte sondern auch vom neu gewachsenen Trieb die Hälfte weg. Er wird trotzdem im Herbst noch einmal blühen. Im zeitigen Frühjahr gibt es nur einen vorsichtigen Korrekturschnitt, siehe Bilder 13 – 14.
Das richtige Werkzeug
Eine gute, große Astschere ist unerlässlich. Die kleine Rebschere kommt bei Sträuchern nur selten zum Einsatz. Auch eine schmale Klappsäge leistet gute Dienste, wenn Äste eng stehen oder sehr dick sind.
Hier gibt es einen Videobeitrag dazu von Susi Pammer:
Sträucherschnitt
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