Interreg Donau Projekt „lifelineMDD“
Lebendiges Wasser, lebendige Sedimente, lebendige Flüsse
Österreich, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien haben im April 2020 einen UNESCO Antrag für den weltweit ersten 5-Länder-Biosphärenpark eingereicht. Mit einer Gesamtfläche von 930.000 Hektar und einer Länge von 700 Kilometern wird die Natur- und Tierwelt entlang der Mur, Drau und Donau zum größten Flussschutzgebiet Europas.
Nach erfolgreichen ersten Schritten in Richtung Fünf-Länder-Kooperation der Schutzgebietsverwaltungen (Interreg Projekt coop MDD), zielt das Interreg Folgeprojekt lifelineMDD auf die ökologische Verbesserung des Flusskorridors und den Aufbau von Kooperationsstrukturen für den künftigen Biosphärenpark ab. Der Startschuss zum Projekt erfolgte offiziell am 7. Juli 2020 im Rahmen eines Online Kick-offs.
Im Projekt „coopMDD“ wurde bereits der Grundstein für eine lebendige Zusammenarbeit zwischen Schutzgebietsmanagern und einem grenzüberschreitenden Managementprogramm für den geplanten 5-Länder-Biosphärenpark MDD gelegt. lifelineMDD knüpft direkt an diese Bemühungen an. Ziel des Projekts ist es, eine gemeinsame Wissensbasis zu schaffen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sektoren zu fördern. Basis dafür bildet das Projektteam, das aus einem Mix unterschiedlicher Organisationen, von Universitäten über Naturschutzorganisationen bis hin zu Behörden und Gemeinden aus allen fünf Ländern besteht Damit wird auch ein Grundgedanke des Biosphärenparks, Kompetenzen in den Bereichen Naturschutz, Forschung, und Bildung abzudecken, erfüllt. Gemeinsam soll die Konnektivität und die Biodiversität innerhalb des MDD-Flusskorridors durch die Wiederherstellung der natürlichen Flussdynamik verbessert werden.
Lebendige Fließgewässer
Die Entwicklung des strategischen, integrativen Ansatzes zur Wiederherstellung intakter Fließgewässer innerhalb des geplanten 5-Länder-Biosphärenparks basiert auf wissenschaftlichen Studien zur Fisch- und Flussvögel-Population sowie zu abiotischen Rahmenbedingungen, die sich aus anthropogenen Einflüssen auf Sedimenttransport und Klima ergeben. Das ermöglicht eine Bestandsaufnahme als Ausgangspunkt der Etablierung des Fünf-Länder Biosphärenparks sowie die Ermittlung des Handlungsbedarfs für die Verbesserung des Zustands des Flusskorridors.
Lebendige Zusammenarbeit
Pilot-Revitalisierungsmaßnahmen führen zu einem direkten und sichtbaren, positiven Effekt auf die Flussdynamik sowie auf die unterschiedlichen Lebensräume innerhalb des künftigen 5-Länder-Biosphärenparks Mur-Drau-Donau. Die Umsetzung dieser Maßnahmen bildet aber auch die Basis für einen Sektor übergreifenden Lernprozess zwischen Naturschutz und Wasserwirtschaft sowie weiteren Stakeholdern, wie lokalen Institutionen. Institutionelle Kompetenzen und die Kooperation zwischen den Hauptakteuren soll damit verstärkt werden. Im Rahmen des Projektes werden auch verschiedene Formen der Stakeholder Einbindung und Sektor-, sowie länderübergreifender Kooperation und deren Anwendungsmöglichkeiten für den künftigen Fünf-Länder Biosphärenpark erprobt.
Durch die aktive Einbindung der lokalen Gemeinden wird die Verbundenheit der Bevölkerung zur Natur sowie ihr Verständnis für die Bedeutung einer naturnahen Flusslandschaft für Mensch und Natur gestärkt. Die Einbindung von NGOs sowie lokaler und nationaler politischer Ebenen sichert den Aufbau eines langfristig aktiven Netzwerks und damit die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse.
Mit der Entwicklung einer integrativen, grenzüberschreitenden Strategie zur Flussrenaturierung basierend auf wissenschaftlicher Forschung, Pilot-Maßnahmen und gemeinschaftlichem Lernen leistet lifelineMDD einen großen Beitrag zum Ziel, ökologische Korridore zu schützen und wiederherzustellen sowie die Kooperation zwischen AkteurInnen zu intensivieren.
Projektpartner
Projektpartner
In den nächsten 2,5 Jahren arbeiten 12 Projektpartner sowie weitere 17 assoziierte, strategische Partner aus unterschiedlichen fachlichen Bereichen gemeinsam an der Verbesserung der Biodiversität und der Wiederherstellung der natürlichen Flussdynamik. Gelingen soll dies durch eine sektorübergreifende Partnerschaft sowie die Umsetzung von Revitalisierungsmaßnahmen.
lifelineMDD Projektpartner
– Umweltverband WWF Österreich
– Universität für Bodenkultur Wien, Österreich
– Regionalmanagement Südoststeiermark. Steirisches Vulkanland, Österreich
– Amt der Steiermärkischen Landesregierung – Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit, Österreich
– Institute of the Republic of Slovenia for Nature Conservation, Slowenien
– Municipality Velika Polana, Slowenien
– WWF Adria, Kroatien
– Public institution for management of protected parts of nature in Varaždin County, Kroatien
– WWF Hungary, Ungarn
– WWF Adria – Serbia, Serbien
– Institute for Nature Conservation of Vojvodina Province, Serbien
– Pomgrad – Water management company, Slowenien
Assoziierte Partner
– International Commission for the Protection of the Danube River, Österreich
– Österreichisches MAB-Nationalkomitee an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Österreich
– Bundesministerium Landwirtschaft, Regionen, Tourismus, Abteilung I/6 Hochwasserrisikomanagement, Österreich
– Ministry of the Environment and Spatial Planning, Environment Directorate, Slowenien
– Slovenian Water Agency, Slowenien
– Croatian Waters, Water Management Department for the Mura and Upper Drava Rivers, Kroatien
– Public Institution for Management of Protected Natural Areas in the Koprivnica Križevci County, Kroatien
– Ministry of Environment and Energy, Kroatien
– Public Institution Nature Park Kopački Rit, Kroatien
– West-Transdanubian Water Directorate, Ungarn
– Balaton-felvidéki National Park Directorate, Ungarn
– Deputy State Secretariat for Nature Conservation, Ministry of Agriculture, Ungarn
– Public Enterprise “Vojvodinašume” Petrovaradin, Serbien
– Public institution agency for management of protected natural values in Osijek-Baranja County, Kroatien
– Provincial secretariat for urban Planning and Environmental protection, Serbien
– Ministry of Environmental Protection of the Republic of Serbia, Serbien
– Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Deutschland
Finanzierung
lifelineMDD wird durch das Transnationale Donau-Programm der Europäischen Union mitfinanziert (EFRE- und IPA-Mittel). Das Projekt begann am 1. Juli 2020 und dauert bis zum 31. Dezember 2022. Das Gesamtbudget des Projekts beläuft sich auf 2.987.829,19 €, aufgeteilt auf 12 Vollpartner. Der WWF Österreich als federführender Partner koordiniert das Gesamtprojekt.
News
- Murauen im Unteren Murtal
- Zertifikatsübergabe Biosphärenpark Unteres Murtal
- Erfolgreiches erstes Halbjahr im lifelineMDD
- Ausschreibung WWF Adria
- Der Mensch und die Biosphäre
- Folder lifelineMDD
- Workshop Managementplan und Leitbild Biosphärenpark Unteres Murtal
- Jugendforum Biosphärenpark Unteres Murtal
- Auwaldschulung Biosphärenpark Unteres Murtal
- Mid-Term-Conference
- RegionsExpertIn Biosphärenpark Unteres Murtal
- Baumpflanzaktion FS Halbenrain
- 30 ausgebildete Multiplikator*innen für den Biosphärenpark Unteres Murtal
MURAUEN IM UNTEREN MURTAL | Lebens- und Erlebnisraum
Video aus dem Vorgängerprojekt coop MDD über die Murauen im Unteren Murtal.
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Mehr Informationen
(c) Land Steiermark
UNESCO Urkunde für den Biosphärenpark „Unteres Murtal“
Feierliche Übergabe der UNESCO Urkunde an die Bürgermeister der Gemeinden des Biosphärenparks „Unteres Murtal“
Ende September wurde den Bürgermeistern der Biosphärenpark Gemeinden des Unteren Murtales – Bad Radkersburg, Halbenrain, Mureck und ehem. Murfeld – von Dr. Miguel Clüsener-Godt, dem Direktor der Abteilung für Ökologische und Erdwissenschaften der UNESCO und Sekretär des Forschungsprogramms “Der Mensch und die Biosphäre”, offiziell die UNESCO Urkunde vom MAB-Programm, im Beisein eines internationalen und nationalen hochkarätigen Publikums, im Zehnerhaus in Bad Radkersburg übergeben.
Ein Meilenstein – denn der Biosphärenpark „Unteres Murtal“ ist Teil des zukünftigen Biosphärenreservats Mur-Drau-Donau, welches weltweit der erste von der UNESCO anerkannte 5-Länder- Biosphärenpark werden wird. Damit wird Geschichte geschrieben! Dr. Miguel Clüsener-Godt, welcher dafür extra aus Paris angereist war, betonte in seiner Rede: „Österreich bekommt nicht nur einen vierten Biosphärenpark, sondern trägt auch das letzte Puzzleteil für den weltweit ersten, aus fünf Staaten (Slowenien, Kroatien, Ungarn, Serbien, Österreich) bestehenden Biosphärenpark im Mur-Drau-Donau-Korridor bei.“ (UNESCO, 2020).
Künftiger 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau
Österreich, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien haben im April 2020 den UNESCO Antrag für den weltweit ersten 5-Länder-Biosphärenpark eingereicht, die Anerkennung wird für Sommer 2021 erwartet. Mit einer Gesamtfläche von 930.000 Hektar und einer Länge von 700 Kilometern wird die Natur- und Tierwelt entlang der Mur, Drau und Donau zum größten Flussschutzgebiet Europas.
Weitere Pressestimmen
Österreichische UNESCO-Kommission – UNESCO Auszeichnung für den Biosphärenpark Unteres Murtal
Kleine Zeitung Südoststeiermark – Auszeichnung für den „Amazonas in Europa“
Woche Südoststeiermark – Offizieller Feiertag für heimischen Biosphärenpark
Fotocredits: G. Schleich
lifelineMDD
Das Regionalmangement Südoststeiermark.Steierisches Vulkanland blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr im neu gestarteten Interreg Projekt lifelineMDD zurück.
Im Juli startete das Interreg Projekt lifelineMDD (das Regionalmangement Südoststeiermark. Steirisches Vulkanland hat darin die Projektpartnerschaft für die Gemeinden übernommen), wo es darum geht, eine gute Kooperation und Basis zur Zusammenarbeit zwischen allen 5 Ländern (Österreich, Slowenien, Serbien, Kroatien und Ungarn) zu schaffen und erste gemeinsame Revitalisierungsmaßnahmen umzusetzen.
Im Vordergrund stehen im Projekt der Schutz des ökologisch wertvollen Flusskorridors, der sich über 700 Kilometer und eine Fläche von 930.000 Hektar erstreckt. Dazu wurden im ersten Halbjahr bereits wissenschaftliche Untersuchungen zu Fisch- und Flussvögeln, Sedimenttransport und Klimawandel gestartet, und drei Pilotaktionen direkt an den Flüssen für das Jahr 2021 geplant. Eine davon wird in der Südoststeiermark in Gosdorf umgesetzt. Es geht um die Verbesserung einer Altarmanbindung der Mur.
Parallel dazu startet mit Frühjahr 2021 auch der Leitbildprozess des Biosphärenparks Unteres Murtal, wo es gilt die Ziele und Aufgaben des zukünftigen Biosphärenpark-Managements zu erarbeiten.
WWF Adria is looking for two education experts on Interreg lifelineMDD project
WWF Adria is looking for two education experts to be temporarily engaged in environmental education topics and activities related to Interreg lifelineMDD project as external experts. They are expected to work as a team during the preparation and organization of the trainings and during the development of didactic materials and tools.
Background:
The project lifelineMDD is a follow up of the coopMDD project that laid a foundation for living cooperation between Protected Area managers and a Transboundary Management Programme for the planned 5-country Biosphere Reserve Mura-Drava-Danube (TBR MDD).
The goal of the project is to improve connectivity and biodiversity within the MDD river corridor by restoring the natural river dynamics. With the development of an integrative, cross-border strategy for river restoration based on scientific research, pilot actions and cross-sectoral learning, lifelineMDD contributes strongly to the goal of protecting ecological corridors and intensifying the cooperation between different actors.
The results of the aforementioned project activities will be supported and anchored by the educational component and work on raising local awareness for living rivers. Environmental education is a process of acquiring skills and knowledge about sensitive environmental issues, engaging in problem solving and taking actions to improve the state of the environment. Through environmental education, individuals may learn how to develop deep understanding and critical thinking of environmental challenges and benefits of natural ecosystems, which leads to making informed and responsible choices and decisions.
The educational WP T3 is focused on reaching out to teachers and guides to empower them to develop and implement high quality environmental projects and promote the values and importance of the TBR MDD in local communities of the whole region. The aim is to ensure continuous awareness of the local population, especially children, young people and other visitors and that their knowledge on topics of ecological connectivity, nature protection and river restoration including adequate didactic tools and methods is safeguarded in the long term.
In order to strongly benefit continual sustainability of nature education in the transboundary region, in the scope of the project’s WP T3, the trainings for the multipliers (guides, teachers, youth workers) will be conducted at transboundary and national levels (Train-the-Trainer (TtT) seminar and National Trainings, respectively), with a goal to strengthen and raise their capacities. In addition, the educational materials, didactic tools and approaches are taken during the coopMDD project implementation (especially the River’sCool component) will be tested and adjusted, primarily during the Nature Academy piloting. To complement this, and to help River’sCool managers and users implement high quality projects and promote the importance and aims of the biosphere reserve, novel joint didactic materials and methods will be developed, including the trainers’ handbook. All these materials will represent the content on which the trainings will be based.
The requested services shall be provided for the following tasks:
1. Objectives:
1.1. Strengthening support of local populations living along the TBR MDD for natural river dynamics and restoration measures.
2. Activities:
2.1. Develop and compile didactic tools and trainers’ handbook for use in the trainings and adapt the existing education materials. This development will follow the education on main project topics that include: riverine fish and bird species as indicator groups which show the importance of dynamic river processes, river restoration, climate change impacts on freshwater ecosystems and sustainable development based on intact natural areas;
2.2. In cooperation with the work package leader prepare the program for the Train-the-Trainer (TtT) Seminar;
2.3. Conduct the three-part transboundary teachers and guides training (TtT Seminar);
2.4. Provide consulting and support (online and possibly in person) to national trainers for preparations of their national trainings and participate and present review at the joint workshop.
3.Outputs:
3.1. Developed tailored didactic materials and tools for integration into the joint materials and for successful implementation of the trainings;
3.2. Prepared tailored materials for the TtT Seminar (ppt, handouts and other);
3.3. Carried out first part of the TtT Seminar in summer 2021;
3.4. Carried out second part of the TtT Seminar in fall 2021;
3.5. Carried out third part of the TtT Seminar in January 2022;
3.6. Provided consultations to the national trainers;
Timeline:
1. Development and compilation of didactic tools and materials (start deadline February 2021, end deadline May 2021) -> Developed tailored didactic tools and trainers’ handbook
2. Preparation of the TtT Seminar (start deadline June 2021, end deadline August 2021) -> Prepared tailored materials for the TtT Seminar
3. Conducting TtT Seminar (start deadline July/August 2021, end deadline January 2022) -> Carried out three-part seminar
4. Consultations with national trainers (start deadline February 2022, end deadline March 2022) -> Provided consultations with the trainers
Estimated number of working days:
≈ 60 working days (one-year engagement: Feb 2021 – Feb 2022)
Profile:
Minimum: A University degree in the broad area of environmental education, pedagogy, natural sciences or related fields and at least 5 years of relevant experience in required field of work;
Thorough knowledge of environmental education principles and practices;
Experience in the development of teaching resources and didactic tools is an advantage;
Fluent oral and written English communication skills are required and good knowledge of one of the TBR MDD countries’ languages (Austrian, Slovenian, Croatian, Hungarian, Serbian);
Excellent interpersonal, communication and organizational skills;
Good team-work and decision-making skills;
Awareness and sensitivity to the environment and natural processes.
Information and procedure
Are you interested in this position and do you recognize yourself in the above profile? Then we invite you to express your interest before January 31st 2021 by sending an email with the Motivation letter and CV in English to nmatovic@wwfadria.org
Only candidates selected for interviews will be contacted, and for selected candidates the interviews will be held virtually.
Der Mensch und die Biosphäre – unser UNESCO Biosphärenpark Unteres Murtal im Steirischen Vulkanland
Im Juni 2019 wurde der vierte österreichische Biosphärenpark von der UNESCO in Paris genehmigt – der Biosphärenpark Unteres Murtal im Steirischen Vulkanland. Ein Jahr später, im Herbst 2020, konnten die Biosphärenparkgemeinden Halbenrain, die Stadtgemeinde Mureck und die Stadtgemeinde Bad Radkersburg im Zehnerhaus die offizielle UNESCO-Urkunde entgegennehmen. Nun erfolgte der Start zur Umsetzung des Biosphärenparks. In einem ersten Schritt wird der Managementplan gemeinsam mit der Firma E.C.O., Institut für Ökologie, erstellt, die sich seit vielen Jahren erfolgreich mit der Entwicklung und Evaluierung von Biosphärenparks in Österreich und international befassen.
Biosphärenparke sind Modellregionen für Nachhaltige Entwicklung, die im Rahmen des UNESCO-Programmes “Der Mensch und die Biosphäre” (internationale Abkürzung: MAB) ausgewiesen werden. Als Biosphärenpark (international: Biosphärenreservate; in Deutschland auch: Biosphärenregion oder -gebiet) ist man einerseits Schutzgebiet, vor allem aber auch Entwicklungsraum. Im Zentrum eines Biosphärenparks steht die Verbindung zwischen Mensch und Natur. Sie gelten als Lernräume für Nachhaltige Entwicklung. Weltweit gibt es momentan 714 Biosphärenparks, davon sind 21 grenzüberschreitend, und ihre Anzahl steigt. Sie alle gehören zum sogenannten Weltnetz der Biosphärenparks. Auch der UNESCO Biosphärenpark Unteres Murtal soll Teil eines solchen werden. Gemeinsam mit Slowenien, Ungarn, Kroatien und Serbien wurde 2020 der weltweit erste 5-länderübergreifende Biosphärenpark Mur-Drau-Donau eingereicht. Momentan wird diese Nominierung in Paris überprüft.
Im Unteren Murtal wird nun auf Grundlage der Regionalen Entwicklungsstrategie gemeinsam mit regionalen Stakeholdern der Managementplan mit einer vorläufigen Gültigkeit von 10 Jahren erstellt. Als übersichtliches und klar strukturiertes Dokument werden Ziele bis 2030 festgeschrieben und durch gemeinsame, regionale Aktivitäten und Maßnahmen umgesetzt. Im Fokus stehen Themen wie Natur, Wasser, Gesundheit, Tourismus und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Themen, die unsere Region und die das Untere Murtal bewegen. Erste Aktivitäten laufen bereits an und machen den Biosphärenpark vor Ort erlebbar.
© Regionalmanagement Südoststeiermark, Murauen, Tamara Schober
Projektfolder lifelineMDD
Überblick der Inhalte und geplanten Aktivitäten im Projekt lifelineMDD. Zum Folder >>
Der Biosphärenpark Unteres Murtal nimmt konkrete Formen an
Mit Juni 2021 und den ersten Workshops zur Erarbeitung von Leitbild und Managementplan nimmt der „Biosphärenpark Unteres Murtal“ nun konkrete Formen an.
Besonderheit des Biosphärenparks Unteres Murtal
In der gemeinsamen Planung und Entwicklung des „Biosphärenparks Unteres Murtal“ liegen besondere Chancen, auch für die Regionalentwicklung in der Region Südoststeiermark. Steirisches Vulkanland.
Unter der besonderen Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz werden die Gedanken für den Arten-, Boden- und Wasserschutz, die Bewahrung von Flora und Fauna, aber auch die Bildung um und im Biosphärenpark in den Mittelpunkt gerückt. Damit leistet der „Biosphärenpark Unteres Murtal“ einen wichtigen Beitrag zur Klimawandelanpassung und nachhaltigen Entwicklung der Region Südoststeiermark.Steirisches Vulkanland.
Der Mensch und die Biosphäre
Gemäß den Kriterien der UNESCO und dem „Man and the Biosphere“-Programm wird ab Anerkennung des Prädikats Biosphärenpark, welches für den Biosphärenpark Unteres Murtal im Juni 2019 erfolgte, die Erarbeitung eines Leitbildes und Managementplans vorgeschrieben.
Gemeinsam mit dem E.C.O. Institut für Ökologie (Expert*innen Lisa Wolf, MSc und DI Daniel Zollner) und der Landenwicklung Steiermark (Regionsbetreuer*in Bianca Lamprecht, BA MA) arbeitet die Region Südoststeiermark.Steirisches Vulkanland an der Erfüllung dieser Kriterien.
Dazu werden im Sommer insgesamt drei Workshops mit regionalen Akteur*innen und Fachexpert*innen an der FS Halbenrain, als Bildungsort im Biosphärenpark Unteres Murtal, abgehalten.
Der 1. Workshop fand dazu am 16. Juni 2021 bei strahlendem Wetter statt. Am Vormittag wurde in einer Arbeitssequenz im Rothof der FS Halbenrain am ersten Handlungsfeld im Managementplan gearbeitet. Prominenten Fachinput gab es dabei höchst persönlich vom Generalsekretär des Österreichischen MAB-Nationalkomitees Mag. Dr. Günter Köck. Mit dabei waren auch slowenische Projektpartner*innen aus dem paralell laufenden Interreg-Projekt lifelineMDD als auch der Lead-Partner WWF Österreich, vertreten durch Flussexperte DI Arno Mohl und Projektleiterin lifelineMDD Dr. Kerstin Böck.
Am Nachmittag ging es dann in die Pufferzone des Biosphärenparks Unteres Murtal, zu den Everglades von Halbenrain. Dr. Andreas Breuss, Europaschutzgebiets-Beauftragter und absoluter Kenner des Biosphärenparks, führte die Teilnehmer*innen im Zuge einer Fachexkursion durch den Auwald des Biosphärenparks in der Markgemeinde Halbenrain.
Im Juli folgen nun zwei weitere Workshops inklusive Fachexkursionen in die Puffer- und Kernzone des Biosphärenparks Unteres Murtal in Bad Radkersburg und Mureck.
(c) Regionalmanagement Südoststeiermark.Steirisches Vulkanland
Jugendforum Biosphärenpark Unteres Murtal
Die Jugend der Region Südoststeiermark.Steirisches Vulkanland gestaltet mit
Mitte November fand im Rothof der Fachschule Schloss Halbenrain ein Jugendforum zum 5-Länder Biosphärenpark Mur-Drau-Donau und insbesondere für den Biosphärenpark Unteres Murtal statt.
Die Jugendlichen wurden zuerst über den 5-Länder-Biosphärenpark, und seine Bedeutung für die Region Südoststeiermark.Steirisches Vulkanland, informiert. Im Anschluss fand ein reger Austausch und Workshop zu den geplanten Handlungsfeldern des Managementplans des Biosphärenparks Unteres Murtal statt.
Die von den Jugendlichen eingebrachten Ideen, Anmerkungen und Wünsche werden nun in die Ausarbeitung des Managementplans für den Biosphärenpark Unteres Murtal aufgenommen und auch im Zuge eines internationalen Expert*innen-Workshops mit Partner*innen aus den fünf Ländern Serbien, Kroatien, Ungarn, Slowenien und Österreich mitbesprochen.
Die Region als Vorreiter in der Erstellung des Managementplans für den Biosphärenpark Unteres Murtal
Bereits im Sommer fanden insgesamt drei Workshops und Fachexkursionen mit regionalen Akteur*innen als auch Fachexpert*innen zur Erarbeitung der Handlungsfelder des Managementplans für den Biosphärenpark Unteres Murtal statt. Die Region nimmt damit im gesamten 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau eine absolute Vorreiterrolle ein, denn sie ist damit, vertretend für das Land Österreich, im 5-Länder-Biosphärenreservat das erste Land, welches bereits aktiv an einem Managementplan arbeitet.
Der Managementplan vom Biosphärenpark Unteres Murtal wird in weiterer Folge daher auch den Partner*innen aus den Ländern Serbien, Kroatien, Ungarn und Slowenien als Vorlage für ihre eigenen länderinternen Managements dienen.
(c) Fotos: Schober, Lamprecht
Auwaldschulung im Biosphärenpark Unteres Murtal
Für Gemeindemitarbeiter*innen, interessierte Auwald-Besitzer*innen
Durch die ständig wechselnden Verhältnisse in der Au ist über Jahrtausende das artenreichste Ökosystem in Mitteleuropa – der Auwald – entstanden. Ein eingespieltes System das heute durch Grundwasserabsenkung, Neophyten, Wildeinfluss u.a.m. unter großem Druck steht. Wenn wir Eingreifen, sollen wir standortgemäße, heimische Bäume pflanzen (nicht nur in der Au!).
Welche Arten das sein können und wie man ihnen einen guten Start verschafft wurde bei der Auwaldschulung Mitte November von Europaschutz-Gebietsbetreuer Dr. Ing. Andreas Breuss in den Murauen von Halbenrain praxisnah besprochen.
(c) Fotos: Breuss
Mid-Term-Conference im EU-Projekt lifelineMDD
Vom 24. bis 26. November 2021 fand die Mid-Term-Conference im EU-Projekt lifelineMDD statt. Im Zuge der Online-Konferenz wurden Ergebnisse aus den erarbeiteten wissenschaftlichen Studien präsentiert und über die zukünftige Zusammenarbeit im 5-Länder-Biosphärenpark diskutiert.
Nähere Nachlese gibt es hier >>
Am dritten Tag der Konferenz fand ein Workshop mit den Expert*innen und Partner*innen aus allen 5 Ländern Serbien, Kroatien, Ungarn, Slowenien und Österreich statt, in welchem erste Ergebnisse vom Prozess der Managementplanerstellung für den Biosphärenpark Unteres Murtal präsentiert wurden. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen wurde dann interaktiv an den geplanten Handlungsfeldern und Zielen gearbeitet und überlegt, was davon auch für den großen 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau von Relevanz ist.
Mit diesem Managementplan nimmt der Biosphärenpark Unteres Murtal, als Teil des 5-Länder-Biosphärenparks Mur-Drau-Donau, eine absolute Vorreiter-Rolle als erstes Biosphä-renreservat im 5-Länder-Zusammenschluss mit einem Managementplan ein. Der Manage-mentplan des Biosphärenparks Unteres Murtal, und vor allem der Weg hin zu diesem wertvol-len Instrument, wird den anderen 4 Ländern als Hilfestellung zur Erstellung ihres länderinter-nen Managementplans sein und auch einen wesentlichen Beitrag zur Koordination auf 5-Länder-Ebene beitragen.
Start zur Ausbildung „RegionsExpertIn Biosphärenpark Unteres Murtal“
29. März bis 31. Mai 2022
Die Region Südoststeiermark.Steirisches Vulkanland vertritt den Biosphärenpark Unteres Murtal im großen EU-Projekt lifelineMDD. Im EU-Projekt sind verschiedenste Partner aus dem 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau, aus den Ländern Österreich, Slowenien, Ungarn, Kroatien und Serbien vertreten.
Das EU-Projekt lifelineMDD verfolgt 3 Hauptziele:
- Aufbau von Strukturen zur gemeinsamen Arbeit auf 5-Länder-Ebene
- Schutz und Erhalt verschiedenster Ökosysteme (Flüsse Mur-Drau-Donau, Artenschutz, Erhalt der Flora und Fauna) – im Mittelpunkt steht ganz klar der Schutzcharakter, die Entwicklung von gemeinsamen Strategien und Durchführung wissenschaftlicher Erhebungen
- Die Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung über das Naturjuwel 5-Länder-Biosphärenpark, das größte europäische Flussschutzgebiet – Die Information, Wissensvermittlung an Bürger*innen, Pädagog*innen, Akteure aus der Region – schlichtweg an alle Menschen, die im Biosphärenpark leben, arbeiten, damit zu tun haben.
An dieser Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung setzt der Lehrgang zum*r „RegionsExpertIn Biosphärenpark Unteres Murtal im Steirischen Vulkanland“ an.
Gemeinsam in Begleitung von Bianca Lamprecht, BA MA (Landentwicklung Steiermark), Mag. (FH) Dietmar Fuchs (Qualifizierungsagentur Oststeiermark) und Expert*innen aus der Region, wie der Baubezirksleitung Südoststeiermark unter Leiter DI Markus Pongratz und seinem Team, Gabriele Grandl (Spirit of Regions) wurde der Lehrgang zum*r RegionsExpertIn Biosphärenpark Unteres Murtal im Steirischen Vulkanland erarbeitet.
Ziel des Lehrganges ist es, interaktiv Wissen über den 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau, im Speziellen unseren Biosphärenpark Unteres Murtal als Teil davon, zu vermitteln und somit Multiplikator*innen für dieses besondere Naturjuwel in unserer Region auszubilden.
An drei sogenannten „Präsenztagen“ wird jeweils am Vormittag durch interessante Fachvorträge Wissenswertes über den 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau und den Biosphärenpark Unteres Murtal vermittelt. Am Nachmittag findet jeweils eine Outdoor-Aktivität direkt vor Ort im Biosphärenpark Unteres Murtal, in den Gemeinden Halbenrain, Bad Radkersburg und Mureck statt. Auf die Teilnehmer*innen warten eine Bootsfahrt auf der Mur mit dem Wassermeister der Baubezirksleitung Südoststeiermark, eine Besichtigung der Muraufweitung und der Murauen, eine Vogelbeobachtungsaktivität und vieles mehr.
Gabriele Grandl führt an zwei weiteren „Begegnungs-Nachmittagen“ zu besonders sehenswerten Orten in den Biosphärenpark Unteres Murtal und beleuchtet die touristischen Chancen für die Region.
Der Lehrgang ist gedacht für alle interessierte Bürger*innen der Region Südoststeiermark.Steirisches Vulkanland, Pädagog*innen, Schüler*innen, Jugendliche, Touristiker und auch Betriebsmitarbeiter*innen, die mehr über den Biosphärenpark Unteres Murtal erfahren möchten. Und das Beste daran – die Ausbildung ist komplett kostenfrei!
Nähere Infos unter https://www.qua.or.at/biosphaerenpark/
Anmeldung:
Qualifizierungsagentur Oststeiermark GmbH, Pertlstein 244, 8350 Fehring
Annemarie Eckhard-Stengel
Tel.: 0664 / 41 79 808
E-Mail: annemarie.eckhard-stengel@qua.or.at
Termine:
Präsenztage:
29. März 2022, 28. April 2022, 31. Mai 2022 (*inklusive Zertifikatsverleihung) jeweils von 9 bis 17 Uhr
Begegnungstage mit Gabriele Grandl:
22. April 2022, 13. Mai 2022, jeweils von 15 bis 18 Uhr
Baumpflanzaktion mit den Schüler*innen der Fachschule Halbenrain im Biosphärenpark Unteres Murtal
Die Region Südoststeiermark.Steirisches Vulkanland vertritt den Biosphärenpark Unteres Murtal im großen EU-Projekt lifelineMDD. Im EU-Projekt sind verschiedenste Partner aus dem 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau, aus den Ländern Österreich, Slowenien, Ungarn, Kroatien und Serbien vertreten. Die Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung spielt dabei eine große Rolle. Im Frühjahr werden daher in allen 5 Ländern freiwillige Aktionen zum Schutz und Erhalt der Flüsse, Wälder, Pflanzen und Tiere im Biosphärenpark Mur-Drau-Donau umgesetzt.
Gemeinsam mit Schüler*innen der Biosphärenparkschule FS Halbenrain wurden regionstypische Bäume in der Au im Biosphärenpark Unteres Murtal in der Gemeinde Halbenrain gepflanzt. Geleitet von Europaschutzgebietsbetreuer Dr. Andreas Breuss von der Baubezirksleitung Südoststeiermark konnten die Schüler*innen Wissenswertes über die Au im Biosphärenpark und die verschiedensten Baumarten lernen und gleichzeitig auch in der Praxis umsetzen.
Copyright Fotos: Lamprecht
30 RegionsexpertInnen wurden zu MultiplikatorInnen für den UNESCO Biosphärenpark Unteres Murtal im Steirischen Vulkanland ausgebildet
Die Aktivitäten im UNESCO Biosphärenpark Unteres Murtal nehmen an Fahrt auf. Von der „Quelle bis zur Flussmündung“ war das Motto der Ausbildung zu RegionsexpertInnen für den UNESCO Biosphärenpark Unteres Murtal in der Region Südoststeiermark. An 5 Ausbildungstagen galt es den TeilnehmerInnen Wissen, Informationen aber vor allem Bewusstsein für den besonderen Fluss- und Naturraum rund um die Mur, der auch Teil des 5-Länder übergreifenden Biosphärenreservats Mur-Drau-Donau ist, mitzugeben.
Neben Fachimpulsen rund um die Themen Regionalentwicklung, Naturschutz, Flora und Fauna, Wasserbau und nachhaltiger Tourismus besuchten die RegionsexpertInnen verschiedenste Plätze in der Kern-, Puffer- und Entwicklungszone der Biosphärenpark-Gemeinden Bad Radkersburg, Halbenrain und Mureck, um direkt vor Ort Einblicke in die Diversität des Biosphärenparks zu bekommen. Am letzten Ausbildungstag, begleitet durch Fachimpulse von der Baubezirksleitung Südoststeiermark und Altbürgermeister Heinrich Schmidlechner, der federführend die Einreichung zum UNESCO Biosphärenpark Unteres Murtal begleitete, wurde den Teilnehmenden am Flussbauhof in Misselsdorf feierlich die Urkunde übergeben. Die RegionsexpertInnen sind nun als MultiplikatorInnen in der Region unterwegs mit dem Ziel, Informationen und vor allem Bewusstsein für den Biosphärenpark Unteres Murtal an die Bevölkerung der Region zu bringen.
Die Ausbildung wurde vom Regionalmanagement Südoststeiermark.Steirisches Vulkanland gemeinsam in Zusammenarbeit mit der Landentwicklung Steiermark und der Qualifizierungsagentur Oststeiermark im Zuge des Interreg-Projektes „lifelineMDD“ organisiert und begleitet.
Mit Juni 2019 erfolgte die offizielle Anerkennung des Biosphärenparks Unteres Murtal durch die UNESCO. Zur nachhaltigen und langfristigen Implementierung des Biosphärenparks Unteres Murtal in der Region Südoststeiermark.Steirisches Vulkanland, wurde dazu eine Steuerungsgruppe auf regionaler Ebene eingerichtet.
Die Biosphärenpark Gemeinden der Region Südoststeiermark.Steirisches Vulkanland sind:
- Stadtgemeinde Bad Radkersburg
- Stadtgemeinde Mureck
- Marktgemeinde Halbenrain
Kontakt
Regionalmanagement Südoststeiermark. Steirisches Vulkanland GmbH
Grazertorplatz 3
8490 Bad Radkersburg
office@vulkanland.at