Shiitake Pilze im Garten

Ein Erlebnisbericht aus meiner kleinen „Pilzfarm“

Das Beste an Pilzen? Sie versorgen dich biologisch und nachhaltig, sie verwerten unzählige organischen Materialien wie Laubholz, Stroh oder sogar scheinbaren Abfall (Kaffeesatz) und verwandeln sich dabei in köstliche, fleischlose Gerichte.

Ressourcenschonende Selbstversorgung mit Pilzen ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Es ist ein Gärtnern, das Freude bereitet. Vielen ist unbekannt, dass Pilze auch wunderbar in eigenen Garten gedeihen. Eine tolle Ergänzung zu Gemüse, Kräuter und Beeren – vor allem, weil Pilze mit einem kleinen Schattenplätzchen zufrieden sind. Und das ist fast überall noch frei.

Holz als Grundlage für Speisepilze

Als Grundlage für Speisepilze kann Holz verwendet werden, man braucht zwar am Anfang etwas mehr Geduld, hat aber dafür 3 – 4 Jahre Ertrag auf einem Holzstück. Das Holz muss frisch geschlägert, nicht älter als 2 – 3 Monate, sein und die Rinde möglichst nicht beschädigt. Jetzt im Winter stehen Waldarbeiten an, da ergibt es sich vielleicht, dass passende Stammstücke geschnitten werden können.

 

Shiitake-Pilze

Shiitake – Pilze haben sich bei mir gut bewährt und schmecken sehr aromatisch.

Und so funktioniert die Schnittimpfmethode:

  • Die Stammstücke sollten 1 m lang sein und einen Durchmesser von 8 – 15 cm haben. Shiitakes mögen Eiche aber auch Buche, Hainbuche oder Birke. Die nötige Pilzbrut (Getreidekörner die mit dem speziellen Pilz versehen sind) können Sie bei heimischen Pilzzüchtern bestellen.
  • Im April wird jeder Stamm mit der Motorsäge an drei Stellen ca. 1 cm breit bis zur Mitte eingeschnitten. In diesen Schnitt packt man die Pilzbrut und klebt den Schnitt mit Gewebeklebeband zu. 3 – 4 Stämme können so mit einem Liter Getreidebrut beimpft werden. Ich beschrifte die Stämme sehr genau mit Namen und Jahr. Foto 02: Dieser starke Baumstamm wurde mit Seitlingen beimpft, für Shiitake funktioniert das aber genau gleich.
  • Dann heißt es warten. Der Pilz wächst nun ein Jahr lang in das Holz, im Idealfall an einem schattigen Platz, nicht direkt am Boden und mit einer Plane geschützt. Ab und zu gießen, siehe Foto 03.
  • Im Frühjahr des nachfolgenden Jahres wird das Gewebeband entfernt. Shiitakes brauchen keinen Erdkontakt, das ist sehr angenehm, denn auch Schnecken mögen Pilze sehr gern. Man kann die Stämme schattig auflegen oder auch aufhängen.
  • Eine Besonderheit beim Shiitake Pilz ist es, dass er gut fruchtet, wenn er für 24 Stunden ins kalte Wasser getaucht (Teich, Regentonne, alte Badewanne) und danach „aufgeweckt“ wird. Dazu stoßt man den Stamm mehrere Male auf einem festen Untergrund auf. Diese Prozedere kann 2 – 3 Mal im Jahr durchgeführt werden. Foto 04: Beimpfte Stämme im Teich. Funktioniert auch ohne Ziegeln sehr gut.
    Foto 05:
    Schon einige Tage nach dem Tauchen und Aufklopfen erscheinen die ersten Pilzfrüchte. Foto 06: einige Tage später.
  • Danach sprießen die Pilze, die Stämme müssen während dieser Zeit täglich überbraust werden. Geerntet wird der ganze Pilz solange sich die Hüte noch leicht nach innen biegen. Essbar ist nur die Kappe, der Stiel ist zu fest, kann aber zu Pilz-salz vermahlen werden, siehe Foto 01.

 

 

Tipp:

Bestellen Sie die erste Pilzbrut mit einer „Gebrauchsanweisung“ oder gleich mit einem Pilzbuch zum Beispiel bei www.Pilzgarten.at

Hier gibt es einen Videobeitrag dazu von Susi Pammer.

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